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Freiburger Nachrichten   9. Oktober 2010



Mit "Erotica" präsentiert die Galerie Harteveld ART+ vier Künstler, die humorvolle, bitterböse oder auch klassisch-ernsthafte Werke zum Thema Erotik geschaffen haben.


HANNES WÄHRER

 

Murten

"Erotik ist die Anspielung auf den Akt, aber nicht der Akt selbst." sagt Galeristin Eveline Harteveld, angesprochen auf die Themenwahl zu ihrer neuesten Ausstellung "Erotica". Es gehe dabei um Wünsche, Begehren und Inspiration. Und manchmal, so zeigt ein Blick auf die präsentierten Kunstwerke, ist Erotik in gewisser Weise auch Anti-Erotik.


Beispielsweise wenn die primitive Redewendung "geiler Schuss" als Synonym für eine begehrenswerte Frau fällt. Was das locker Gesagte impliziert, drückt Christian HUSLER mit einer genial schlichten Skulptur aus. In den klassischen Nussknacker, bei dem die Nuss zwischen zwei Frauenbeinen geknackt wird, hat er statt eine Nuss einen über-dimensionierten Gewehrschuss gesteckt. Die verbale Herabwürdigung einer Frau zum Sexualobjekt könnte kaum treffsicherer ausgedrückt werden. Husler versteht es auch bei anderen Werken, auf die leider oft wenig erotische gesellschaftliche Realität hinzuweisen. So beispielsweise wenn er ein Paar beim Liebesakt dargestellt aus Kreditkarten stanzt und hunderfach in einem Bilderrahmen präsentiert.


Eher humorvoll geht Roland PIRK ans Werk : Dass es der grosse Friedrich Nietzsche eher mit dem toten Gott als mit  den lebenden Frauen hatte, ist bekannt. Pirk drückt Nietzsches existezielles Drama schon mal dadurch aus, dass er ihn als Hampelmann darstellt. Zieht man dann noch am Schnürchen, zeigt sich, an welche irdischen Dinge der Philosoph wohl auch noch dachte, wenn er nicht gerade am Übermensch laborierte. Ganz allgemein geht Pirk das Thema Erotik mit einem Augenzwinkern an. Nebst diversen "Hampeln" zeigt er eine Reihe Bilder, die auf lustvolle Weise an bekannte klassische Werke grosser Küstler anknüpfen.


Mit pechschwarzem Humor zeigt Flaviano SALZANI einen "Frauenfresser" : eine üble Gestalt, daneben eine Box gefüllt mit Knochen. Und mit vier kleinen Bildern, die auf den ersten Blick wie Kinderzeichnungen daherkommen, zeigt der Künstler, wie alltäglich Erotik, wie sinnlich der Alltag oder aber, je nach Betrachtungsweise, wie voyeuristisch der Blick eines Künstlers sein kann.


Rein von der Fülle her dominieren Laurent-Dominique FONTANAs hölzerne Skulpturen die vielfältige Ausstellung, die, wie Harteveld sagt, "auf keinen Fall pornographisch ist", aber dennoch etwas Frühlingsgefühle wecken soll.    


   

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